Demostart ist am Sonntag, dem 5. Mai, um 15 Uhr mit kurzen Eröffnungsreden an der Porta Nigra. Den ganzen Tag über werden verschiedene Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bündnis, der Politik sowie Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter dabei sein und ihre Meinung kundtun. An der Porta Nigra beginnt der Protestzug und von dort machen sich die Demonstrant*innen auf über die Simeonstraße in Richtung Hauptmarkt. Von dort begibt man sich über die Fleischstraße zum Kornmarkt, wo es einen Zwischenstopp geben wird. Hier werden erneut Reden gehalten. Danach geht die Demo über die Nagelstraße in Richtung Neustraße weiter. Von da zieht man weiter über die Germanstraße zu den Abschlusskundgebungen an der TUFA Trier. Hier warten auf alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer spannende Info- und Aktionsstände der Kooperationspartner. Um 18:00 Uhr beginnt die PARTYzipation im Großen Saal der TUFA. 

Das gemeinsame Ziel: mehr Barrierefreiheit und mehr Teilhabe durch mehr Zusammenhalt. Mit vielen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung möchte der Zusammenschluss lautstark auf Herausforderungen hinweisen, mit denen Menschen mit Behinderung im Alltag konfrontiert werden und Verbesserungen einfordern, die längst überfällig sind. Das Motto lautet: „Barrieren überwinden! Zueinander finden!“

„Wir möchten gemeinsam ein Zeichen für Zusammenhalt und Inklusion setzen, einen Ort zum direkten Austausch schaffen, Begegnungen ermöglichen und zum Abbau von Barrieren in unseren Köpfen anregen. Alle Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sind herzlich zur Demo und zur anschließenden PARTYzipation eingeladen“, betont das Bündnis.

Inklusion ist ein Menschenrecht, wie es in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) vor nunmehr 15 Jahren verankert wurde. Der Stand der Umsetzung wurde kürzlich erneut überprüft. Das Ergebnis: Deutschland macht in einigen Bereichen weniger Fortschritte bei der Umsetzung von Inklusion als andere Länder im Durchschnitt. Besonders in den Bereichen inklusives Wohnen, Bildung und Arbeit. Das Instituts für Menschenrechte kritisiert in ihrem Bericht vom August 2023, dass in vielen Bereichen Menschen mit Behinderungen und ihre Bedürfnisse nach wie vor kaum oder gar nicht mitgedacht werden. So fehle ein durchgängiges Bewusstsein für Barrierefreiheit als Grundvoraussetzung einer gleichberechtigten Teilhabe. Das Aktionsbündnis fordert daher umfassende Barrierefreiheit, Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung sowie ihre Beteiligung an allen Entscheidungen, die das eigene Leben betreffen. Der Protesttag ist ein Appell an alle Bürger*innen, aktiv zu werden und Menschen mit Behinderung dabei zu unterstützen, sich für ihre Rechte stark zu machen.  
 

Im Anschluss an die Demo und Abschlusskundgebungen steht ab 18:00 Uhr bei freiem Eintritt die inklusive Feier PARTYzipation im großen Saal der TUFA an. Erneut lädt dazu der Kulturgraben e. V. in Kooperation mit der Tuchfabrik (TUFA) und dem Lebenshilfe Trier e. V. ein. Das Konzept und die Herangehensweise sind wie bei den ersten beiden PARTYzipation-Events im Frühjahr und Herbst 2023: Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gründeten ein Festkomitee und bearbeiteten alle Aspekte der Eventplanung. Dazu gehörten die Buchung der Location, die Auswahl der Musiker und Musikerinnen sowie die Gestaltung von Promo-Material. Das gemeinsame Ziel: eine inklusive Party für Menschen mit und ohne Behinderung auf die Beine stellen, denn Kultur soll für alle Menschen gleichgut erreichbar und erlebbar sein. Alle sollen zusammenkommen und gemeinsam feiern können. Eine Forderung, die exzellent zum Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung passt. Die PARTYzipation – Runde drei steht demnach ganz im Zeichen dieses Protesttags und wird ebenfalls gefördert durch die Aktion Mensch.  

Live-Musik gibt's dieses Mal von der Band GRUPPE BLUMENSTRAUSS (Power-Pop) aus Offenbach am Main und von GRAF FIDI (Rap) aus Berlin. Für Partyvibes auf der Aftershow-Party sorgt außerdem DJ Keulslovski aus Trier.  

Die fünf Musiker mit und ohne Handicap von der Band GRUPPE BLUMENSTRAUSS stehen mit ihren mitreißenden Songs für mehr Teilhabe in der Musikwelt ein. Sie präsentieren einen Sound, der sich vor der deutschen Indie-Szene ganz und gar nicht zu verstecken braucht. Der Formation ist wichtig, dass alle Bandmitglieder ihre Ideen mit einfließen lassen können. Aktuell ist die Band mit ihrer 2022 erschienenen Debüt-EP unterwegs, auf der die fünf Musiker*innen aus ihrer ganz eigenen Perspektive mit Humor von den Höhen und Tiefen des Alltags erzählen. Träger der Band ist die Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach e.V.  

Hier geht’s zur Homepage der Band. 

GRAF FIDI ist nicht nur Rapper, er tritt auch als Inklusionsbotschafter, Singer & Songwriter, Moderator, Speaker und Experte für Leichte Sprache auf. Er beweist, dass man nicht trotz, sondern gerade wegen körperlicher Einschränkungen alles wollen kann. Auch wenn er sich als Sprachrohr für Menschen mit Behinderung versteht und Inklusion auf und hinter der Bühne lebt, ist sein musikalisches Repertoire dabei vielseitig und nicht nur auf seine Behinderung fokussiert. 

Sein Motto lautet dabei stehts: „Ich mach das mit Links.” Er passt perfekt zum Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Seit 2015 sitzt Fidi übrigens als stellvertretender Vorsitzender bei der Stiftung Lebenshilfe Berlin im Vorstand, wo er sich für die Förderung und Umsetzung von Projekten für Menschen mit Behinderung einsetzt. Und er ist studierter Sozialarbeiter, ausgebildeter Übersetzer für Leichte Sprache und arbeitet als Medienpädagoge bei der Lebenshilfe Berlin. 

GRAF FIDI im Internet. 

Nach den beiden Acts legt DJ Keulslovski auf der Aftershow-Party die größten Hits überhaupt auf.